Swiss Moto präsentiert eine neue Ära!
Ab sofort gibt es in unserer Verbandszeitung zwei starke Stimmen: Unser CEO Rolf Enz und unser Verbandpräsident Walter Wobmann. Heute macht Rolf Enz mit seiner allerersten Kolumne MOTOnews 01/2025 – Soziale Medien: Verbindung oder Missbrauch? den ersten Schritt und liefert spannende Einblicke in die Chancen und Schattenseiten der digitalen Welt im Motorsport.
Freut Euch auf exklusive Vorab-Einblicke – noch vor dem Druck der nächsten Ausgabe – hier auf unseren Social-Media-Kanälen. Bald wird auch Walter Wobmann als Kolumnist zu Euch sprechen und mit seiner Perspektive den Dialog im Motorsport bereichern.
========================================
Kolumne Rolf Enz – MOTOnews 01/2025
Soziale Medien: Verbindung oder Missbrauch?
Es ist eine Premiere: Swiss Moto kommuniziert ab sofort direkter mit seiner Community – und ich bin stolz, gemeinsam mit Walter Wobmann als einer der ersten Kolumnisten diese neue Ära einzuleiten. Mein erstes Thema betrifft ein Problem, welches leider zunehmend an Bedeutung gewinnt: die Rolle sozialer Medien im Motorsport.
Soziale Medien haben ein enormes Potenzial. Sie verbinden Fans mit Sportlerinnen und Sportlern, ermöglichen eine neue Art der Interaktion und schaffen Reichweite, von der frühere Generationen nur träumen konnten. Doch sie haben auch eine dunkle Seite. Immer häufiger werden sie missbraucht, um Hetze, Fake News und gezieltes Cyber-Mobbing zu verbreiten.
Diese Entwicklung beobachten wir mit wachsender Besorgnis – nicht nur bei Swiss Moto, sondern auch beim Weltverband FIM. So war dieses Thema kürzlich Teil einer Diskussion auf höchster Ebene beim Treffen aller Geschäftsführer der 120 nationalen Motorradverbände. Besonders hervorzuheben ist Finnland, das unterdessen mit einer gezielten Kampagne entschieden gegen toxisches Verhalten vorgeht.
Finnlands Beispiel: Gemeinsam gegen Hass
Der finnische Verband Suomen Moottoriliito ry (SML) hat die Kampagne #WeAreFinnishMotorcyclingFederation ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Die Einheit im Sport zu stärken und destruktive Verhaltensweisen – sei es im Paddock, im Ehrenamt oder auf Social Media – konsequent anzugehen. Die Kampagne setzt auf Gemeinschaft und Verantwortung, um negative Diskussionen zu minimieren und eine offene, respektvolle Motorsportkultur zu fördern.
Diese Initiative ist ein Vorbild, denn sie spricht ein Problem an, das auch andere Sportarten betrifft. Eine Studie von World Athletics enthüllte das erschreckende Ausmass von Online-Missbrauch gegenüber Athleten. Beleidigungen, Drohungen und gezielte Verleumdungen sind für viele Sportler Alltag geworden – mit dramatischen Folgen für ihre psychische Gesundheit und Motivation.
Missbrauch sozialer Medien: Ein Angriff auf unseren Sport
Im Motorsport sind wir eine Familie. Wer in den sozialen Medien Hass verbreitet, zerstört nicht nur einzelne Karrieren, sondern vergiftet das gesamte Umfeld. Bei Swiss Moto nehmen wir diese Entwicklung sehr ernst und werden entschieden dagegen vorgehen. Das bedeutet nicht, dass kritische Diskussionen verboten sind – im Gegenteil. Doch Kritik muss sachlich, fair und konstruktiv bleiben.
Es ist nicht akzeptabel, dass Exponenten – ob anonym hinter einem Bildschirm oder mit bekanntem Namen – ein Medium, das eigentlich Freude bereiten soll, als Plattform für Machtspiele, Hetze und destruktive Kritik missbrauchen. Sie nutzen diese Bühne, um ihren persönlichen Frust abzubauen und ihre eigene Konfliktunfähigkeit offen zur Schau zu stellen. Durch eine zunehmend vergiftete Diskussionskultur disqualifizieren sie sich selbst und schaffen eine Atmosphäre, in der sich viele positiv gestimmte Nutzer nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äussern – aus Angst, angegriffen oder diffamiert zu werden.
Deshalb wird Swiss Moto Massnahmen setzen. Wer unseren Sport unterstützt, soll dies mit Respekt tun – oder gar nicht.
Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten: Indem wir Hass und Fake News nicht weiterverbreiten, sondern stattdessen mit Fakten und Fairness begegnen. Wir alle – Athleten, Fans, Funktionäre, Veranstalter – tragen Verantwortung für die Kultur unseres Sports, indem wir unseren Sport unterstützen, anstatt mit haltlosen Anschuldigungen oder böswilligen Kommentaren das System zu vergiften. Wer dazu nicht bereit ist und nur Negativität und Hetze verbreiten will, hat in unserem Umfeld nichts zu suchen.
Gemeinsam für einen respektvollen Motorsport
Wir sind Swiss Moto! Und wie die Finnen sagen: «We are all part of this federation.» Lasst uns daran arbeiten, dass der Motorsport in der Schweiz ein Ort der Leidenschaft bleibt – nicht des Hasses. Denn letztendlich geht es um mehr als nur Rennen. Es geht um unsere Werte, unsere Zukunft und die nächste Generation von Piloten, die in einem positiven Umfeld aufwachsen soll.